Als ich aufwachte, war Mama nicht da, meine Geschwister auch nicht. Ich schupperte.... Ich war irgendwo, wo nichts war, wie es war. Mein Herz klopfte wie wild. Aber da war etwas, das kannte ich. Dieser Duft, nicht ganz so wie bei Mama, aber so ähnlich. Und er kam näher und näher. Hab ich jetzt noch eine Mama? „O jeh, o jeh, die ist aber groß!“ Vorsichtshalber hab ich mich wie der Blitz ergeben.

Mucks-mäuschen-still war ich, als ich abgeschnuppert wurde, von hinten nach vorn und wieder zurück, oder auch umgekehrt, ich weiß es nicht mehr, so aufgeregt war ich. Aber dann hab mich doch getraut und bin hinter ihr her gelaufen, nach draußen ins Gras, unter die kühlen Sträucher, es war ja so heiß.

Erst mal schnüffeln, ganz wichtig, alles roch so interessant anders, und gleichzeitig musste ich vorsichtig die große Blonde im Auge behalten....

Das war mein erster Kontakt mit Jackie, meiner allerbesten Freundin. Mir war sofort klar, mit der muss ich mich gut stellen. Also, was haste, was kannste, immer hinter ihr her, mitschnüffeln, mitschauen und lernen. Nur zum Schlafen verzog ich mich die erste Zeit lieber in Unterschlupfe, wo sie nicht hin konnte. Sicher, ist sicher.

Längst darf ich jetzt bei ihr kuscheln, wir spielen zusammen und toben um die Wette. Einfach toll. Klar, dass ich sie heute auch noch mal gewinnen lasse. Schließlich weiß ich doch schon lange, wie man Hovi-Ladies um die Pfote wickelt. Charm hat man eben oder man hat ihn nicht, so einfach ist das. Und manchmal glaube ich, dass sie auch ein bisschen stolz auf mich ist.

Ach ja, dann ist da noch mein zweibeiniges Rudel, allen voran meine Chefin Corinna. Bei der ist immer was los. Ich bin inzwischen Bergwander-Spezialist, Jogging-Fan, Langlauf-Zugmaschine, Office-Bewacher, Garten-Kontrolleur, Auto-Wellnesser, Hotel-Tester, Restaurant- und Biergarten-Penner, Shop-Inspizient, Ausstellungs-Profi, First-Class-Schmuser und vor allem Spiel-Freak.

Aber unsere Almwiesen in Tirol und der Englische Garten in München sind ja groß genug.  Da kann ich mich so richtig austoben, und klasse Freundinnen, die mitfetzen, hab ich auch noch, sogar an jeder Pfote eine, und chice Hovi-Mädels sind’s dazu.

Klar, musste und muss ich viel lernen, ganz früh schon meinen Hovi-Knigge. Und der Hundeplatz ist mir auch nicht fremd. Sonst ging das ja alles nicht. Grantler und Rabauken sind nirgends gern gesehen. Aber ich find Lernen toll, wenn’s nicht zu viel des Guten wird. Und für eine Runde mit dem Beisskissen oder Ärmel leg’  ich mich vorher schon ins Zeug. Sonst wäre ich ja kein echter Hovawart, oder?